Gestern wurde zum 17. Mal im Tessin die alljährliche UNICEF-Gala ausgerichtet. Zahlreiche Gäste nahmen daran teil. Im Fokus der Veranstaltung stand das Thema «UNICEFs Arbeit vor, während und nach Krisen», wobei der Schwerpunkt auf technologischen Innovationen lag. Insgesamt kamen bei der Gala rund 38 250 Franken an Spenden zusammen.
Jährlich richtet UNICEF Schweiz und Liechtenstein eine Gala im Tessin aus, um auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen und Spenden zu generieren. Heuer findet die Gala bereits zum 17. Mal statt, diesmal im Ristorante «Montalbano by Mirko Rainer» in Stabio (TI). «Mit vereinten Kräften haben wir grosse Fortschritte für Kinder und Jugendliche weltweit erreicht. Gemeinsam setzen wir uns erfolgreich dafür ein, dass Kinder und Jugendliche immer in unserem Fokus bleiben», sagte Bettina Junker, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz und Liechtenstein anlässlich ihrer Rede. «Unsere Arbeit wäre ohne die Unterstützung von grosszügigen Menschen wie Ihnen nicht möglich. An dieser Stelle möchte ich unseren Sponsoren herzlich für ihr Engagement danken.»
Anwendung technologischer Innovationen vor, während und nach Krisen
Das Thema der diesjährigen Gala lautete «UNICEFs Arbeit vor, während und nach Krisen». In jeder dieser Phasen ist UNICEF im Einsatz, um humanitäre Hilfe zu leisten. «Die gewaltsamen Auseinandersetzungen im Nahen Osten sowie die anhaltenden Kriege im Sudan und in der Ukraine erschüttern alle zutiefst. Als ob diese Tragödien nicht bereits genug Leid für Kinder verursachen würden, sind sie zusätzlich von einer wachsenden Anzahl an Naturkatastrophen und Krankheitsausbrüchen, wie der aktuellen Mpox-Epidemie, betroffen», betonte Bettina Junker. Unter diesen Umständen ist das Leben von Kindern besonders gefährdet: Weltweit lebt jedes fünfte Kind in einer Notsituation.
Die globale Unterstützung kann jedoch kaum mit der Zahl der betroffenen Kinder Schritt halten. Die bewährten Methoden des Krisenmanagements reichen nicht mehr aus. Um rechtzeitig, effektiv und nachhaltig helfen zu können, sind neue Ansätze und Technologien erforderlich. Technologische Innovationen wie Big Data, künstliche Intelligenz (KI), Blockchain und Drohnen spielen dabei eine zunehmend wichtige Rolle. Sie haben das Potenzial, die humanitäre Hilfe vor Ort entscheidend zu verbessern und werden daher auch von UNICEF verstärkt eingesetzt.
Vor Krisen können Big Data und KI beispielsweise dabei helfen, Katastrophen frühzeitig vorherzusagen und schnelle Reaktionen zu ermöglichen. In der Demokratischen Republik Kongo bietet UNICEF Schulungen für lokale Einsatzkräfte in deren Muttersprache an. Mithilfe von KI werden Lernmaterialien ins Swahili übersetzt und auch offline verfügbar gemacht, wodurch die Ausbildung der Helfer verbessert und ihre Arbeit in Krisensituationen erleichtert wird. In Burundi nutzt UNICEF KI-basierte Sprachtechnologien, um Sprachbarrieren zu überwinden – ein entscheidender Vorteil in einem Land mit vielen lokalen Sprachen und niedriger Alphabetisierungsrate. In vielen Situationen können Drohnen für humanitäre Zwecke eingesetzt werden, sei es zur Lieferung lebenswichtiger Güter wie Lebensmittel oder Medikamente oder zur Kartierung und Überwachung von Katastrophengebieten.
Nach einer Krise können Blockchains eine wichtige Rolle beim wirtschaftlichen Wiederaufbau spielen, indem sie den Zugang zu Finanzierungen erleichtern. In Burundi unterstützt UNICEF 90 000 Jugendliche mit einer Blockchain basierten App für Solidaritätsgruppen. Diese App erfasst Transaktionen digital und verbessert die Kreditwürdigkeit der Gruppen, wodurch sie leichter Zugang zu Mikrofinanzierungen erhalten.
Breite Unterstützung für die Arbeit von UNICEF
Dank des grosszügigen Engagements der Sponsoren MKS Pamp, Mikron, AIL, Howden, ISS, Raiffeisen, VF Corporation, Alain Intraina, EMME SA, Montalbano, Tipo Print SA und Jedsy konnten im Rahmen der Gala 38 250 Franken gesammelt werden. Diese Spendeneinnahmen ermöglichen es UNICEF Schweiz und Liechtenstein, ihre wertvolle Arbeit durch den gezielten Einsatz moderner Technologien weiter zu optimieren.