Die UN-Kinderrechtskonvention
Jedes Kind der Welt hat ein Recht darauf, gesund und sicher aufzuwachsen, sein Potenzial zu entfalten, angehört und ernst genommen zu werden. So hat es die UNO-Generalversammlung vor dreissig Jahren in der Konvention über die Rechte des Kindes festgeschrieben.
Am 20. November 1989 verabschiedete die Generalversammlung der Vereinten Nationen die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. Erstmals erhielten damit alle Kinder der Welt Rechte – auf Überleben, Entwicklung, Schutz und Beteiligung.
Das Übereinkommen formuliert weltweit gültige Grundwerte im Umgang mit Kindern, und zwar über alle sozialen, kulturellen, ethnischen oder religiösen Unterschiede hinweg. Erstmals werden Kinder als eigenständige Persönlichkeiten angesehen, die eine eigene Meinung haben und diese auch äussern dürfen. Alle Staaten mit Ausnahme der USA haben die Konvention ratifiziert.
Inhalt und Grundprinzipien
Die Kinderrechtskonvention umfasst 54 Artikel, die auf vier Grundprinzipien beruhen:
1. Das Recht auf Gleichbehandlung
Kein Kind darf benachteiligt werden, sei es wegen seines Geschlechts, seiner Herkunft oder Staatsbürgerschaft, seiner Sprache, Religion oder Hautfarbe, wegen einer Behinderung oder wegen seiner politischen Ansichten.
2. Das Recht auf Wahrung des Kindeswohls
Wann immer Entscheidungen getroffen werden, die sich auf Kinder auswirken können, hat das Wohl des Kindes Vorrang. Dies gilt in der Familie genauso wie für staatliches Handeln.
3. Das Recht auf Leben und Entwicklung
Jedes Kind muss Zugang zu medizinischer Hilfe bekommen, zur Schule gehen können und vor Missbrauch und Ausbeutung geschützt werden.
4. Das Recht auf Anhörung und Partizipation
Alle Kinder sollen als Personen ernst genommen und respektiert werden. Das heisst auch, dass man sie ihrem Alter gerecht informiert und sie in Entscheidungen einbezieht.
Mehr als 30 Jahre Kinderrechte
Über dreissig Jahre nach der Verabschiedung der Kinderrechtskonvention wurde für die Kinder dieser Welt viel erreicht. Dank einer besseren Versorgung und Impfungen sterben immer weniger Kleinkinder aus vermeidbaren Gründen. Immer mehr Kinder – insbesondere auch Mädchen – gehen zur Schule. Eher schleppend verläuft hingegen der Fortschritt beim Kinderschutz: Noch immer sind Kinderarbeit, Frühehen oder auch Mädchenbeschneidung weit verbreitet. Hinzu kommt, dass die Dunkelziffer hoch ist, wenn es um Missbrauch, Ausbeutung, Vernachlässigung oder Diskriminierung geht.
Gemeinsam können wir alle – Regierungen, Wirtschaft, Gesellschaft und jeder Einzelne von uns – die Welt zu einem besseren Ort für Kinder machen und uns zum Ziel machen, die Verwirklichung der Kinderrechte für jedes Kind voranzutreiben.