Am 25. September 2015 verabschiedeten die Staats- und Regierungschefs der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz SDGs). Mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen wird eine historische Chance aufgegriffen, denn erstmals haben sich alle Staaten – ohne Ausnahme – zur Aufgabe gemacht, Verantwortung für diese und nachfolgende Generationen zu übernehmen, eine gerechtere Welt und eine lebenswertere Zukunft für alle Menschen zu schaffen.
Im Zentrum der Agenda 2030 stehen 17 Ziele, mit denen die wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung vorangebracht werden soll. Sie haben folgende Schwerpunkte:
- Würde: Armut besiegen und Geschlechtergleichheit erreichen
- Gesundheit und Wohlergehen: Gesundes und selbstbestimmtes Leben ermöglichen
- Bildung und Arbeitswelt
- Umwelt: Ökosysteme für die folgenden Generationen erhalten und schützen
- Gerechtigkeit: Sicherheit, Frieden und gerechte Strukturen stärken
- Wohlstand: Nachhaltige und integrative Wirtschaft fördern
Eine genauere Beschreibung der 17 Nachhaltigen Entwicklungsziele finden Sie hier auf unserem Factsheet.
Kinderrechte ins Zentrum stellen
Die Nachhaltigen Entwicklungsziele können ohne die Verwirklichung der Kinderrechte nicht erreicht werden. Während die Staats- und Regierungschefs der Welt daran arbeiten, das Versprechen von 2030 einzulösen, setzen sich Kinder auf der ganzen Welt dafür ein, ihr Recht auf gute Gesundheit, hochwertige Bildung, einen sauberen Planeten und mehr zu sichern. Die Führungspersönlichkeiten von morgen, die Fähigkeit der Kinder die Zukunft für uns alle zu schützen, hängt davon ab, was wir tun, um ihre Rechte heute zu sichern.
Mehr als 100 Mitgliedstaaten haben ihr Engagement für die Rechte der Kinder im Rahmen der Umsetzung der SDGs erneuert. UNICEF arbeitet mit Regierungen, Partnern und anderen UN-Organisationen zusammen, um Länder dabei zu unterstützen, dass die Ziele für jedes Kind erreicht werden – jetzt und für die kommenden Generationen.
Die grösste Schulstunde der Welt
Indem Kinder von den Nachhaltigen Entwicklungszielen erfahren, können sie ihren Teil dazu beitragen, die Welt zu verbessern. Deshalb schmiedeten die Staats- und Regierungschefs aller 193 Länder der Vereinten Nationen im Jahr 2015 einen ehrgeizigen Plan: Gemeinsam mit Partnerorganisationen organisierte UNICEF die grösste Schulstunde der Welt. Wann und wie diese Stunden durchgeführt werden, entscheiden die Lehrpersonen selbst.
Erfahren Sie mehr über das Projekt:
https://worldslargestlesson.globalgoals.org/
https://sustainabledevelopment.un.org/
Sind wir auf Kurs?
Knapp 5 Jahre nachdem sich die Weltgemeinschaft diese ambitionierten Ziele gesetzt hat, stellte sich UNICEF im Jahr 2019 folgende Fragen: Sind wir auf dem richtigen Weg, die Ziele für die Kinder zu erreichen? Und: Haben wir genug Informationen, um das zu wissen?
Der Bericht «Are we on Track» kam zum Schluss, dass bei den derzeitigen Entwicklungen bis 2030
- zusätzlich 10 Millionen Kinder vor ihrem fünften Geburtstag an vermeidbaren Ursachen sterben werden;
- 31 Millionen Kinder aufgrund mangelnder Ernährung verkümmern;
- 22 Millionen Kinder keine Vorschulerziehung erhalten können;
- 150 Millionen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag heiraten werden;
- 670 Millionen Menschen, viele von ihnen Kinder, immer noch keinen Zugang zu überlebenswichtigem Trinkwasser haben werden.
Ausserdem leben fast eine Milliarde Kinder (945 Millionen) in Ländern, in denen die SDGs unerreichbar bleiben. Dazu kommt, dass es rund 520 Millionen «ungezählte» Kinder gibt – d.h. Kinder, die in Ländern leben, in denen keine oder nicht genügend Daten zur Beurteilung der Fortschritte in Bezug zu den SDG-Zielen vorliegen.
UNICEF setzt sich unermüdlich dafür ein, dass alle Länder unabhängig von ihren Ressourcen und Fähigkeiten über eine Mindestdatenerfassung für Kinder verfügen. Wenn die Welt bis 2030 die Armut ausmerzen, den Klimawandel bekämpfen und friedliche, integrative Gesellschaften für alle aufbauen will, dann beginnt sie mit einem klaren Bild davon, wo wir stehen und wohin wir gehen müssen.