Mpox-Ausbruch in D.R. Kongo - Kinder sind stark gefährdet

Tausende Kinder in der Demokratischen Republik Kongo (D.R. Kongo) und den Nachbarländern sind einem hohen Risiko ausgesetzt, sich mit dem Mpox-Virus (Affenpocken) anzustecken, da die Fälle einer neuen, tödlicheren Variante weiter zunehmen, warnte UNICEF heute. 

Aline* (1 Monat alt) in den Armen ihrer Mutter auf der Mpox-Isolierstation in einem von UNICEF unterstützten Spital in der Provinz Süd-Kivu, D.R. Kongo, am 24. Juli 2024. *Name geändert
Aline* (1 Monat alt) in den Armen ihrer Mutter auf der Mpox-Isolierstation in einem von UNICEF unterstützten Spital in der Provinz Süd-Kivu, D.R. Kongo, am 24. Juli 2024. *Name geändert

Seit Anfang des Jahres haben sich in der Demokratischen Republik Kongo schätzungsweise 8772 Kinder mit der Krankheit angesteckt - mehr als die Hälfte der insgesamt 15 664 gemeldeten Fälle im Land. Insgesamt starben 548 Menschen, davon schätzungsweise 463 Kinder.

«Dieser neue Ausbruch der Mpox-Variante ist eine weitere beunruhigende Bedrohung für Kinder und Familien, von denen viele bereits mit anhaltenden Konflikten und Vertreibungen, Cholera- und Polioausbrüchen sowie Mangelernährung zu kämpfen haben», sagte Gilles Fagninou, UNICEF-Regionaldirektor für West- und Zentralafrika. «Es ist erwiesen, dass Kinder, vor allem wenn sie mangelernährt sind oder an anderen Krankheiten leiden, am stärksten gefährdet sind, sich mit diesem Mpox-Stamm anzustecken und daran zu sterben. Ihr Schutz muss oberste Priorität haben.»

Am 13. August 2024 erklärte das Afrikanische Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention (Africa CDC) die Mpox-Welle in der Demokratischen Republik Kongo und anderen afrikanischen Ländern zu einem kontinentalen Gesundheitsnotfall.

Daraufhin erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Mpox-Welle zu einem internationalen Gesundheitsnotfall (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC), wobei Kinder unter fünf Jahren und schwangere Frauen am stärksten gefährdet sind.

UNICEF arbeitet mit dem Africa CDC und der WHO sowie mit anderen Partnern wie USAID und FCDO zusammen, um die nationalen Regierungen zu unterstützen. In der Demokratischen Republik Kongo arbeitet UNICEF mit der Regierung an einem Mpox-Präventions- und Reaktionsplan, wobei der Schwerpunkt darauf liegt, Leben zu retten und die am stärksten gefährdeten Kinder in den Provinzen Süd-Kivu, Süd-Ubangi und Sankuru zu schützen:

  • Risikokommunikation und Einbeziehung der Gemeinden: Schaffung von Möglichkeiten für die Gemeinden, Informationen über Infektionen auszutauschen, Schulung von Gemeindevorstehenden und -mitarbeitenden und bessere Verbreitung von Informationen über Schutzmassnahmen und Sicherheit.
  • Infektionsprävention und -kontrolle: Ausbau der Kapazitäten von Hygienefachkräften, Unterstützung bei der Dekontamination von Haushalten und Bereitstellung von Hygieneartikeln für Gesundheitseinrichtungen.
  • Medizinische Versorgung und Ernährung: Verteilung von Notfall-Kits an Einrichtungen, die Mpox-Patienten behandeln, Aufbau von Zelten zur Schaffung zusätzlicher Behandlungsräume, Nahrungsmittelhilfe für die Familien der Patienten.
  • Psychosoziale Unterstützung: Einschliesslich der Bekämpfung von Stigmatisierung und Diskriminierung.
  • Integrierte Analyse des Mpox-Ausbruchs: Verbesserung der Datenqualität und -verfügbarkeit, Identifizierung innovativer Ansätze und Stärkung der Gesundheitssysteme in Zusammenarbeit mit verschiedenen internationalen Partnern.
  • Koordinierung: Unterstützung des Informationsaustauschs mit Partnern und evidenzbasierte Strategiepläne.

UNICEF DRC bittet um 4 581 000 USD, um die Massnahmen in einem Land auszuweiten, das bereits unter Finanzierungsengpässen für Notfälle im Zusammenhang mit anderen Krankheitsausbrüchen und anhaltenden Konflikten leidet. Weitere 1 Million Dollar werden in West- und Zentralafrika für regionale Bereitschafts-, Koordinierungs- und Reaktionsmaßnahmen benötigt.

«Der Mpox-Ausbruch überfordert ein Gesundheitssystem, das bereits durch frühere Epidemien geschwächt ist. Ohne sofortige Massnahmen und zusätzliche Mittel werden die Folgen für die Kinder schwerwiegend sein», fügte Fagninou hinzu. 

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Bei Virus-Ausbrüchen wie diesem gilt es rasch zu handeln. Mit einer Spende zugunsten des Nothilfefonds von UNICEF Schweiz und Liechtenstein tragen Sie dazu bei, dass wir jederzeit einsatzbereit sind. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung.

Jürg Keim
Leiter Medienstelle 
UNICEF Schweiz und Liechtenstein
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