Südsudan: Über 200 Kindersoldaten freigelassen

Yambio, Südsudan / Zürich, 18. April 2018 – Im Südsudan sind mit Unterstützung von UNICEF gestern über 200 Kinder (112 Buben und 95 Mädchen) von bewaffneten Gruppierungen freigelassen worden. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Bakawiri bei Yambio legten sie ihre Waffen nieder und tauschten ihre Uniformen gegen Zivilkleidung.

Anfang Februar waren bereits über 300 Kindersoldaten freigekommen, weitere Freilassungen sollen in den nächsten Monaten folgen. Nach Schätzungen von UNICEF wurden im Konflikt im Südsudan rund 19 000 Minderjährige rekrutiert.

«Kein Kind sollte jemals eine Waffe tragen und kämpfen müssen», sagte Mahimbo Mdoe, Leiter von UNICEF im Südsudan. «Für jedes freigelassene Kind bedeutet dieser Tag den Start in ein neues Leben. UNICEF ist froh und stolz, dass wir die Kinder bei der Rückkehr in ihre Familien und beim Aufbau einer besseren Zukunft unterstützen.»

Die freigelassenen Mädchen und Buben werden jetzt medizinisch untersucht und im Rahmen eines Reintegrationsprogramms beraten und psychologisch betreut. Sie erhalten ausserdem Kleidung und Hygieneartikel, damit ihnen der Start in ein ziviles Leben erleichtert wird.

Bei einer Rückkehr in ihr Zuhause erhalten die Familien Lebensmittelhilfe. UNICEF hilft den ehemaligen Kindersoldaten auch dabei, wieder zur Schule zu gehen oder an berufsvorbereitenden Kursen teilzunehmen, damit sie ihre Familien finanziell unterstützen können.

«UNICEF, UNMISS und Partner in der Regierung haben unermüdlich mit Konfliktparteien verhandelt, um die Freilassung der Kinder zu ermöglichen», sagte Mdoe. «Aber unsere Arbeit endet nicht hier. Die Reintegration in die Gesellschaft ist ein langwieriger Prozess, und wir müssen jetzt sicherstellen, dass die Kinder die nötige Unterstützung haben, um ihr Leben zum Guten zu wenden.»

UNICEF fordert alle Konfliktparteien dazu auf, die Rekrutierung von Kindern zu beenden und alle Kindersoldaten freizulassen. Für die Nothilfe im Südsudan einschliesslich der Unterstützung von ehemaligen Kindersoldaten ruft UNICEF weiterhin zu Spenden auf.

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Jürg Keim
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