Schmutziges Trinkwasser ist für viele Kinder in Malawi Alltag. Weil sie davon krank werden, fehlt ihnen die Kraft zur Schule zu gehen. UNICEF installiert Solarpumpen, die tieferliegendes und somit sauberes Grundwasser erreichen.
Die Situation
In Malawi ist der Klimawandel bereits spürbar. Trockenperioden sind länger und ausgeprägter, der Grundwasserspiegel sinkt. Die meisten Brunnen und Handpumpen reichen jedoch nur bis zu einer maximalen Tiefe von 45 Metern – was in manchen Teilen des Landes nicht mehr tief genug ist.
Der fehlende Zugang zu sauberem Trinkwasser hat für Kinder in Malawi weitreichende Folgen: Viele Mädchen und Buben leiden an Durchfall oder anderen Infektionen, da sie verschmutztes Wasser trinken müssen. Dies führt dazu, dass sie krankheitsbedingt häufig dem Unterricht fernbleiben müssen. In schlimmen Fällen resultiert es gar im Tod.
Sind Kinder für das Wasserholen zuständig, müssen sie ausserdem immer weitere Strecken bis zur nächsten Wasserstelle zurücklegen. Zeit für Schule bleibt keine. Speziell für Mädchen und Frauen besteht die Gefahr, auf den langen Strecken, die sie teils auch im Dunkeln zurücklegen müssen, Opfer von sexueller Gewalt zu werden.
Ziel des Programms war es, an fünf Schulen in Malawi spezielle Solarpumpen zu installieren, die tieferliegendes Grundwasser erreichen und höhere Kapazitäten haben. Sie reichen bis zu einer Tiefe von 250 Metern und können somit eine langfristige Versorgung mit Grundwasser sicherstellen. Ausserdem ist die Ökobilanz solarbetriebener Anlagen im Vergleich zu dieselbetriebenen Systemen deutlich besser. Die robuste Struktur der Solarpumpen macht sie widerstandsfähiger gegen Überschwemmungen, was die ganze Gemeinschaft in Notsituationen stärkt.
Was UNICEF dank Ihrer Hilfe erreicht hat
Während der Laufzeit des Programms zwischen November 2021 und Dezember 2023 konnten mit den durch UNICEF Schweiz und Liechtenstein generierten Spenden an allen fünf Schulen solarbetriebene Wassersysteme errichtet werden. Insgesamt haben dadurch mehr als 33 350 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Nebst den Schülerinnen und Schülern und ihren Lehrern profitieren auch Gemeindemitglieder aus nahegelegenen Dörfern vom sauberen Trinkwasser.
Im Rahmen der Covid-19-Pandemie wurde das Programm zudem leicht angepasst und erweitert. Die solarbetriebenen Wasserpumpen wurden in jeder Schule um eine Handwaschstation erweitert. Somit konnten die so wichtigen Hygienemassnahmen in den Schulen eingehalten werden – was auch nach der Pandemie weiterhin sehr wichtig ist, um die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
Ausserdem wurden Fachpersonen für den Betrieb und die Instandhaltung der Wassersysteme ausgebildet und die Gemeinden für wichtige Fragen im Zusammenhang mit Hygienepraktiken sensibilisiert.