Am Samstag, den 23. September, trafen sich politikinteressierte Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen der 8. Jugendsession im Liechtensteiner Landtag, um gemeinsam Anträge zu den Themen «Energie und Ausgang» auszuarbeiten. UNICEF Schweiz und Liechtenstein unterstützt die Jugendsession dieses Jahr erstmalig.
Seit 2015 führt der Jugendrat Liechtenstein einmal jährlich die Jugendsession durch. Ziel dieses Projektes ist es, die Meinungen junger Menschen in den Landtag miteinzubinden. Dieses Jahr debattierten die Beteiligten über die Themen «Energie und Ausgang». Der Jugendrat lud dafür die beiden Experten Markus Büchel von der Offenen Jugendarbeit (OJA) und Michael Meirer von der Liechtensteinischen Gesellschaft für Umweltschutz (LGU) ein, die in einem kurzen Vortrag einen groben Überblick über die Themen boten.
Im Anschluss folgte eine Diskussion der Teilnehmenden über verschiedene Probleme und Lösungsansätze, sowie die Ausarbeitung von konkreten Forderungen in mehreren Kleingruppen. An der Ausarbeitung der Anträge arbeiteten unter anderem vier Vertretende der Jungen Liste und vier Vertretende der Jungen FBP.
Am Nachmittag trafen sich die Teilnehmenden im Plenarsaal um die Anträge zum Diskurs zu stellen. Unter der Moderation des Jugendrat-Präsidenten Michael Schädler stimmten sie darüber ab, welche Anträge dem Parlament überreicht werden sollen. Auf den Zuschauerbänken verfolgten sieben Landtagsabgeordnete sowie drei Regierungsmitglieder, darunter Regierungschef Daniel Risch die Diskussionen und Abstimmungen. Auch Florian Hadatsch war als Vertreter von UNICEF Schweiz und Liechtenstein vor Ort.
Inhaltlicher Schwerpunkt
Zwei der acht Anträge befassten sich mit dem Thema «Ausgang». Hier forderten die Antragsstellenden die kostenlose Abgabe von Testbändern in der Nachtgastronomie zur Prüfung von Getränken auf K.O.-Tropfen. Der eindeutige inhaltliche Schwerpunkt vieler junger Teilnehmenden lag jedoch klar auf der Klimathematik: Die Mehrzahl der Energie-Anträge fokussierten deutlich den Klimaschutz. So war es wenig verwunderlich, dass der Antrag «Energieautarkie» der Jungen FBP mit den meisten Ja-Stimmen zu jenem Antrag gewählt wurde, der in Form einer Petition dem Parlament übergeben wird.
Nach einem abschliessenden Grusswort des Gesellschaftsministers Manuel Frick liessen die Teilnehmenden und die weiteren Anwesenden den konstruktiven Tag bei einem Apéro ausklingen. Alle Beteiligten waren äusserst glücklich über den Verlauf der diesjährigen Jugendsession. «Es hat mich beeindruckt, wie die jungen Leute in kurzer Zeit verschiedene Anträge ausgearbeitet haben», sagte die Landtagsabgeordnete Dagmar Bühler-Nigsch. Regierungschef Daniel Risch betonte die Wichtigkeit dieser Veranstaltung: «Wir müssen jetzt über die Lösungen für die Probleme der Zukunft entscheiden.» Auch die Landtagsabgeordneten Franziska Hoop und Daniel Oehry zeigten sich begeistert über das Engagement der Jugendlichen. «Ich hoffe, dass nächstes Jahr noch viel mehr junge Leute dabei sein werden», meinte Franziska Hoop.
Der Jugendrat freut sich, auch in den nächsten Jahren dieses bereichernde Projekt weiterführen und so die politische Jugendpartizipation in Liechtenstein voranbringen zu können.