Nach Berichten über bewaffnete Kämpfe in der sudanesischen Hauptstadt Khartum am Samstag hat der UN-Generalsekretär António Guterres eine Erklärung abgegeben, in der er die Gewalt auf das Schärfste verurteilt. UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell äussert sich auf Twitter zu den Konflikten vor Ort.
Russell und Guterres reagierten damit auf den Ausbruch bewaffneter Zusammenstösse zwischen den «Rapid Support Forces» (RSF) und den sudanesischen Streitkräften (Sudanese Armed Forces) in vielen Teilen der Hauptstadt Khartum und weiteren Gebieten.
Die RSF - eine unabhängige sudanesische Streitkraft - ist aus der Janjaweed-Miliz hervorgegangen. Die Organisation ist an Gesprächen beteiligt, die auf einen Übergang von der seit dem Militärputsch von 2021 bestehenden Militärherrschaft, zu einer Zivilregierung abzielen.
Unverzügliche Einstellung der Feindseligkeiten
In einer Erklärung forderte UN-Generalsekretär António Guterres die Anführer der «Rapid Support Forces» und der sudanesischen Streitkräfte auf, «die Feindseligkeiten sofort einzustellen, die Ruhe wiederherzustellen und einen Dialog zur Lösung der gegenwärtigen Krise einzuleiten». Ausserdem fordert er die Mitgliedstaaten in der Region auf, die Bemühungen zur Wiederherstellung der Ordnung und die Rückkehr zum Übergang zu einer Zivilregierung zu unterstützen.
In einem Tweet, der später am Tag veröffentlicht wurde, schrieb der Sprecher des Generalsekretärs, dass António Guterres auch mit den Führern der beiden gegnerischen Militärs - Generalleutnant Abdel Fattah Al Burhan von der sudanesischen Armee und Generalleutnant Mohamed Hamdan Dagalo von der RSF - gesprochen habe, um eine sofortige Beendigung der Gewalt und eine Rückkehr zum Dialog zu fordern.
Mehr Gewalt macht alles nur noch schlimmer
UN-Generalsekretär António Guterres äusserte sich ebenso besorgt über die verheerenden Auswirkungen, die eine weitere Eskalation der Kämpfe auf die Zivilbevölkerung haben. Knapp 16 Millionen Menschen - etwa ein Drittel der Bevölkerung - sind im Sudan auf humanitäre Hilfe angewiesen. Weiter anhaltende Konflikte und Gewalt verschlimmern die ohnehin schon prekäre humanitäre Lage im Land zunehmend.
Ähnliche Befürchtungen äussert UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell auf Twitter. «Wir sind besorgt über die verheerenden Kämpfe im Sudan und die Auswirkungen auf Kinder und Familien. Gewalt ist keine Lösung und muss aufhören. UNICEF appelliert an alle Parteien, Mädchen und Buben unverzüglich zu schützen und die Rechte und das Wohlergehen aller Kinder zu respektieren.»
In einem am 13. April vom UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten veröffentlichten Bericht zur humanitären Lage im Sudan wird darauf hingewiesen, dass der Bedarf an humanitärer Hilfe im Land so hoch ist wie nie zuvor. Der aktuelle Konflikt zählt neben Naturkatastrophen, Krankheitsausbrüchen und wirtschaftlichem Niedergang zu den vier grössten Risiken für die Bevölkerung.
Volker Türk, der UN-Chef für Menschenrechte, äusserte sich alarmiert über die sich entwickelnde Situation und twitterte am Samstag, dass die Menschen im Sudan «etwas Besseres verdient haben». Eine «Stimme der Vernunft» sei dringend erforderlich, um die Gewalt zu beenden und «zu einem früheren, vielversprechenden Weg in Richtung Frieden und zivilem Übergang zurückzukehren».