Ukraine: Eine Woche nach Beginn des Konflikts ist eine halbe Million Kinder auf der Flucht

UNICEF warnt vor wachsenden Risiken für Kinder durch die Verschärfung des Konflikts in bewohnten Gebieten.

Flucht aus Ukraine
Am 1. März 2022 überquert eine Flüchtlingsfamilie mit elf Kindern die Grenze nach Rumänien.

Der Konflikt in der Ukraine, der nun schon die zweite Woche andauert, fordert einen erschütternden Tribut von den Kindern. Millionen von Kindern könnten in die Gewalt hineingezogen werden, da die Kämpfe in und um die grossen städtischen Zentren des Landes zunehmen. Kinder sind besonders gefährdet, verletzt oder getötet zu werden, wenn Waffen und explosive Munition in bewohnten Gebieten eingesetzt werden. «Der Einsatz von Sprengstoff in den Städten könnte diese Krise schnell zu einer Katastrophe für die Kinder in der Ukraine werden lassen», sagte Afshan Khan, UNICEF-Regionaldirektor für Europa und Zentralasien. «Es gibt keine bewaffneten Operationen dieses Ausmasses, bei denen nicht auch Kinder zu Schaden kommen. Die Folgen werden tragisch sein.»
Seit dem 24. Februar wurden 17 Kinder getötet und 30 verletzt. Dies sind nur die Berichte, die von den Vereinten Nationen überprüft werden konnten - die tatsächliche Zahl der Kinderopfer ist wahrscheinlich weitaus höher.

Der Konflikt hat auch eine massive Vertreibung der Bevölkerung ausgelöst, die bald zu einer der grössten Flüchtlingskrisen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg führen könnte. Eine halbe Million Kinder sind bereits aus der Ukraine in die Nachbarländer geflohen, und die Zahl der Flüchtlinge nimmt weiter zu. Hunderte von Häusern wurden beschädigt oder zerstört, und es gibt Berichte über schwere Schäden an Schulen, Waisenhäusern und Gesundheitszentren.

Der Bedarf an humanitärer Hilfe im ganzen Land vervielfacht sich von Stunde zu Stunde. Hunderttausende von Menschen haben kein sauberes Trinkwasser, weil die Infrastruktur des Wassersystems beschädigt wurde, und viele sind vom Zugang zu anderen wichtigen Dienstleistungen wie der Gesundheitsversorgung abgeschnitten. Dem Land gehen wichtige medizinische Hilfsgüter aus, und es musste seine dringenden Bemühungen zur Eindämmung eines Polio-Ausbruchs einstellen.

«UNICEF ist vor Ort und tut sein Bestes, um die Grundbedürfnisse der Kinder zu erfüllen, aber der einzige Ausweg aus der Tragödie, die sich in der Ukraine abspielt, ist das Ende des Konflikts», sagte Khan.  



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