UNICEF startet Notfallinitiative zur Beschaffung von Mpox-Impfstoffen

UNICEF gab heute bekannt, dass es eine Notausschreibung für die Beschaffung von Mpox-Impfstoffen veröffentlicht hat. Diese Impfstoffe könnten eine Schlüsselrolle bei der Eindämmung des Mpox-Ausbruchs spielen, der von den afrikanischen Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (Africa CDC) sowie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum öffentlichen Gesundheitsnotstand erklärt wurde.

Eine Mutter hält ihr an Mpox erkranktes Kind im Arm.
Demokratische Republik Kongo: Eine Mutter hält ihr an Mpox erkranktes Kind in der Isolierstation des UNICEF-unterstützten Kavumu-Krankenhauses in der Provinz Süd-Kivu. «Wir erhalten eine kostenlose Behandlung, aber wir sind hier sehr viele Menschen auf engem Raum und fürchten eine Ansteckung», sagt sie.

Ziel der Ausschreibung ist es, in enger Zusammenarbeit mit Africa CDC, Gavi (der Vaccine Alliance), der WHO, der Pan American Health Organization und weiteren Partnern, Mpox-Impfstoffe für die am stärksten betroffenen Länder bereitzustellen. Diese Zusammenarbeit zielt darauf ab, den Zugang zu Impfstoffen zu verbessern und ihre rechtzeitige Verteilung sicherzustellen. Ein wesentlicher Bestandteil davon ist es, Impfstoffspenden aus bestehenden Beständen in einkommensstarken Ländern zu erleichtern, um die weitere Verbreitung von Mpox einzudämmen.

Im Rahmen dieser Notfallausschreibung wird UNICEF mit Impfstoffherstellern vorläufige Liefervereinbarungen treffen. Dadurch wird UNICEF in der Lage sein, die Impfstoffe ohne Verzögerung zu kaufen und zu versenden, sobald die Länder und Partner die Finanzierung gesichert, den Bedarf bestätigt und die rechtlichen Voraussetzungen für die Annahme der Impfstoffe erfüllt haben. Die WHO prüft derzeit die am 23. August von den Herstellern eingereichten Daten und wird voraussichtlich bis Mitte September eine Entscheidung zur Aufnahme in die Liste für den Notfalleinsatz treffen.

In der Demokratischen Republik Kongo – dem Epizentrum der Krise – wurden in diesem Jahr bereits über 18 000 Verdachtsfälle von Mpox gemeldet, darunter 629 Todesfälle. Besonders betroffen sind Kinder: Vier von fünf Todesfällen traten in dieser Altersgruppe auf.

«Es ist von grösster Relevanz, den derzeitigen Mangel an Mpox-Impfstoffen zu beheben und die betroffenen Gemeinden schnell mit Impfstoffen zu versorgen», sagte Leila Pakkala, Direktorin der UNICEF-Versorgungsabteilung. «Es braucht dringend einen universellen und transparenten Zuteilungsmechanismus, um einen gerechten Zugang zu den Impfstoffen sicherzustellen.»

Mpox-Ausbruch in Afrika: Kinder schützen

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Dr. Jean Kaseya, Generaldirektor des Africa CDC, betonte die Bedeutung einer zügigen und fairen Verteilung der Impfstoffe: «Angesichts des anhaltenden Mpox-Ausbruchs ist die rechtzeitige Beschaffung und Verteilung der Impfstoffe entscheidend für den Schutz der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen. Diese Notfallausschreibung ist ein wichtiger Schritt in unseren gemeinsamen Bemühungen, die Ausbreitung dieser Krankheit einzudämmen.»

Auch Dr. Derrick Sim, Interim Chief Vaccine Programmes and Markets Officer von Gavi, der Vaccine Alliance, unterstrich die Bedeutung dieser Initiative: «Die heutige Ankündigung ist ein entscheidender Schritt in dieser Notsituation. Sie ermöglicht es UNICEF, Impfstoffe zu kaufen und auszuliefern, nachdem Gavi und andere Partner Mittel bereitgestellt haben. Der Zugang zu Impfstoffen muss schnell, gründlich und koordiniert erfolgen. Die Sicherstellung des Zugangs zur Versorgung und Finanzierung, die Lieferung der Dosen und die gleichzeitige Sicherstellung, dass die Länder bereit sind, sie zu verabreichen, sind allesamt wichtige Massnahmen, die schnell, aber gründlich und koordiniert durchgeführt werden müssen.»

Dr. Maria Van Kerkhove, die bei der WHO für die globale Mpox-Bekämpfung zuständig ist und als Direktorin für Epidemie- und Pandemievorsorge fungiert, betonte die Dringlichkeit einer koordinierten Reaktion: «Wir müssen jetzt entschlossen handeln, um eine weitere Ausbreitung von Mpox und eine potenziell grössere globale Bedrohung zu verhindern. Die WHO ist froh, mit UNICEF, Gavi, Africa CDC und weiteren Partnern zusammenzuarbeiten, um den betroffenen Menschen lebensrettende Hilfe zukommen zu lassen.»

Diese Ausschreibung soll den sofortigen Zugang zu verfügbaren Mpox-Impfstoffen sicherstellen und die Produktion erhöhen. Abhängig von der Nachfrage, den Produktionskapazitäten der Hersteller und der Finanzierung könnten bis 2025 Vereinbarungen über bis zu zwölf Millionen Dosen getroffen werden.

Impfstoffe sind jedoch nur ein Teil des Gesamtansatzes zur Unterbrechung der Übertragung und zum Schutz der Bevölkerung vor Mpox. CDC, Gavi, UNICEF, WHO und ihre Partner in Afrika setzen auch auf Massnahmen zur Infektionsprävention und -kontrolle sowie auf Risikokommunikation und die Einbindung der Bevölkerung. Zusätzlich stellt UNICEF persönliche Schutzausrüstung, Diagnosetests, medizinische Kits, Hygieneartikel und Zelte für die am stärksten betroffenen Länder bereit, um die Bekämpfung des Ausbruchs zu unterstützen.