Blauen erhält UNICEF Auszeichnung «Kinderfreundliche Gemeinde»

Zürich/Blauen, 27. Juni 2014 – Blauen erhält als vierzehnte Schweizer Gemeinde die UNICEF Auszeichnung «Kinderfreundliche Gemeinde». Das Label steht für die Absicht und das Engagement der Gemeinde, die UN-Kinderrechtskonvention umfänglich auf Gemeindeebene umzusetzen und so die Kinderfreundlichkeit im unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder zu steigern. Der Kanton Basel-Landschaft unterstützt die ersten fünf kinderfreundlichen Gemeinden mit einem «Götti-Batzen».

Die Gemeinde Blauen wird offiziell «Kinderfreundliche Gemeinde» und ist damit neben Arlesheim und Reinach die dritte basellandschaftliche Gemeinde, die mit dem UNICEF Label ausgezeichnet wird. Die feierliche Label-Übergabe findet heute im Beisein der Dorfbevölkerung mit Kindern und Jugendlichen und den politischen Verantwortlichen in der Mehrzweckhalle von Blauen statt. Dabei wird auch das 10-jährige Jubiläum der Neuen Primarschule Blauen gefeiert. Der Gemeindepräsident von Blauen, Dr. Dieter Wissler, ist stolz auf die UNICEF Auszeichnung und versteht diese «als Verpflichtung, die Blauner Kinder und Jugendlichen als gleichberechtigte Akteure in das gesellschaftliche und politische Leben der Gemeinde einzubeziehen, gleichzeitig aber auch als starkes Signal für die überdurchschnittliche Wohn- und Lebensqualität des 700-Seelen-Dorfes.» 

 

Ein Aktionsplan für die nächsten vier Jahre 

Im Herbst 2012 fällte der Blauner Gemeinderat den Entscheid, sich um die Auszeichnung «Kinder-freundliche Gemeinde» zu bewerben. Voraussetzung für das Label sind eine Standortbestimmung, die Durchführung eines Workshops mit Kindern und Jugendlichen und darauf basierend ein Aktionsplan. «Die Gemeinde Blauen mit rund 700 Einwohnerinnen und Einwohnern, davon 100 Kinder und Jugendliche, nimmt die Anliegen der jungen Bevölkerung ernst», erklärt Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz. «Trotz beschränkter Ressourcen setzt sich Blauen bewusst und systematisch mit den Rahmenbedingungen des Aufwachsens auseinander und bemüht sich, diese kinderfreundlich zu gestalten».

 

So wurden für die Kinder aus Kindergarten und Primarschule Workshops und Streifzüge durch das Dorf durchgeführt, um ihre Bedürfnisse und Sichtweisen festzuhalten. Jugendliche und Eltern von Vorschulkindern wurden separat zu ihrer Zufriedenheit, ihren Anliegen und Vorschlägen zur Verbesserung der Lebensqualität in Blauen befragt. Die meisten Kinder schätzen die Natur und Ruhe des Dorfes, kleinere Kinder fühlen sich in Bezug auf die Verkehrssituation unsicher, während Jugendliche sich mehr Freiräume wünschen, die sie selbst und eigenverantwortlich gestalten können. Die Gemeinde Blauen hat mit dem Jugendrat eine Plattform gebildet, um die Teilnahme und Teilhabe der jüngeren Einwohnerinnen und Einwohner zu stärken. Die Anliegen aus den Befragungen flossen stufengerecht in einen Aktionsplan 2014 bis 2017 ein. So sollen unter anderem die Verkehrssicherheit in der Kernzone verbessert und eine Kindertagesstätte eröffnet werden. Eines der angestrebten Ziele wurde bereits erreicht: Zur Erhöhung der Mobilität für Personen ohne Autos wurde in Zusammenarbeit mit PostAuto Schweiz eine kommunale Mitfahrzentrale eingerichtet: Sie ist die erste ihrer Art in der ganzen Schweiz und wurde am Internationalen Mobilitätskongress im Mai 2014 in Bern, als Beispiel für andere Gemeinden mit ebenfalls unzureichenden öffentlichen Verkehrsanbindungen vorgestellt.    

Das Engagement «Zusammenleben in Baselland» des Kantons

Zusammen mit den Gemeinden möchte der Kanton Basel-Landschaft unter anderem die Kinder-freundlichkeit verbessern. Dies entspricht dem strategischen Ziel des Regierungsrates «Zusam-menleben in Baselland». Dabei konnten Patenschaften der Gemeinden Arlesheim, Reinach und Blauen für das entsprechende Gütesiegel von UNICEF Schweiz durch den Kanton übernommen werden. Als «Götti-Batze» unterstützt der Kanton diese Gemeinden in ihren Bemühungen mit je 3000 Franken. Der Kanton Basel-Landschaft setzt dieses Engagement weiter fort.

UNICEF und die Kinderrechte in der Schweiz

Die UN-Kinderrechtskonvention ist seit 1997 in der Schweiz verbindlich und feiert am 20. November 2014 ihr 25-jähriges Bestehen. Als völkerrechtliches Übereinkommen verpflichtet die Konvention die Staaten, die Kinderrechte mit gesetzlichen Massnahmen zu schützen. Gemäss der Konvention haben alle Kinder ein Recht darauf, angemessen versorgt, gefördert und geschützt zu werden und sich am gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. In der Schweiz liegt die Verantwortung zur Umsetzung der Kinderrechte bei den Kantonen und Gemeinden.

Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» fördert UNICEF Schweiz gezielt Prozesse, die zur Steigerung der Kinderfreundlichkeit auf kommunaler Ebene führen. Kinderfreundlichkeit zeigt sich darin, wie die Kinderrechte im unmittelbaren Lebensumfeld der Kinder umgesetzt werden. Der Zertifizierungsprozess erlaubt den Gemeinden eine umfassende Standortbestimmung in den Bereichen Verwaltung und Politik, Schule, familienergänzende Betreuung, Kinder- und Jugendschutz, Gesundheit, Freizeit und Wohnumfeld. Die altersgerechte Information der Kinder, der Einbezug ihrer Sicht in Planungs- und Entscheidungsprozesse und ihre Mitgestaltungsmöglichkeiten werden ebenfalls untersucht und bewertet.

Informationen über die UNICEF Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde»:

www.kinderfreundlichegemeinde.ch

 

Kontakt für Medien:

Simone Isermann
Mediensprecherin
UNICEF Schweiz
Tel. 044 317 22 41
E-Mail: s.isermann@unicef.ch

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Leiterin Public Affairs
UNICEF Schweiz
Tel. 044 317 22 72
E-Mail: f.jaccard@unicef.ch

Für die Gemeinde Blauen:
Herr Dr. Dieter Wissler
Gemeindepräsident
Tel. 061 766 93 33 
E-Mail: dieter.wissler@bluewin.ch