Zürich, 8. Dezember 2016 – UNICEF und Panalpina arbeiten bereits im vierten aufeinanderfolgenden Jahr zusammen, um Hilfsgüter in ein afrikanisches Land zu fliegen, in dem Bevölkerungsmigrationen, Ernährungsunsicherheit, Mangelernährung und Naturkatastrophen einen Gesundheitsnotstand und eine prekäre humanitäre Situation ausgelöst haben. In den Morgenstunden landete eine von Panalpina gecharterte Frachtmaschine im Tschad: An Bord mehr als 80 Tonnen lebensrettende Hilfsgüter für die Trinkwasser-, Lebensmittel- und Sanitärversorgung.
Mehr als 80 Tonnen von UNICEF zur Verfügung gestellte Hilfsgüter wie Decken, Abdeckplanen, therapeutische Nahrungsmittel für mangelernährte Kinder, medizinische Ausrüstung und Medikamente kamen heute Morgen mit einem von Panalpina für das Kinderhilfswerk gecharterten Flug in N’Djamena an. Organisiert wurde der aus Lüttich kommende Hilfsflug vom Charter-Netzwerk des Unternehmens. Die Hilfsgüter sollen den dringendsten Bedarf punkto Gesundheit, Hygiene und Lebensmittelversorgung decken, enthalten aber auch Spielzeug für die Kinder in den Flüchtlingscamps.
«Unser Ziel ist es, die verletzlichsten Kinder zu erreichen, die dringend Hilfe benötigen. Und von diesen gibt es viele im Binnenstaat Tschad», sagt Elsbeth Müller, Geschäftsleiterin UNICEF Schweiz. «Wir sind Panalpina sehr dankbar für die erneute Unterstützung mit einem Hilfsflug nach Afrika.»
Der Tschad rangiert auf dem UNO-Entwicklungsindex auf Platz 185 und zählt damit zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Binnenstaat in Zentralafrika hat mehrere militärische Konflikte durchlebt und kämpft gegen extreme Klimabedingungen, die teilweise auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Felder werden zu Wüsten, die den Menschen ihre Existenzgrundlage entziehen. Hinzu kommen 650 000 Binnenvertriebene und Flüchtlinge aus Nigeria, dem Sudan und der Zentralafrikanischen Republik. Die humanitäre Gesamtlage im Tschad ist prekär. 3,9 Millionen Menschen sind von der Krise betroffen, darunter 2,2 Millionen Kinder.
Aufgrund der unzureichenden finanziellen und personellen Ressourcen sowie der mangelhaften Ausstattung der Gesundheitsdienste ist der Zugang zu medizinischer Versorgung, sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen stark eingeschränkt. Folglich sind die hygienischen Bedingungen oft schlecht und bringen viele Krankheiten wie Durchfall und Malaria mit sich. Die Impfraten gehören weltweit zu den tiefsten der Welt. Die Hilfsgüterlieferung für den Tschad enthielt medizinische Ausrüstung für Impfungen, Malariamedikamente, Paracetamol, Desinfektionsmittel, Wasserreinigungstabletten und Damenhygienesets.
Zudem wurden 15 Tonnen therapeutische Spezialmilch in den Tschad eingeflogen, die für die Behandlung von schwerer akuter Mangelernährung bei Kindern unter fünf Jahren eingesetzt wird. Fast 200 000 Kinder unter fünf sind im Tschad von schwerer Mangelernährung betroffen, und 3,4 Millionen Menschen leiden unter Ernährungsunsicherheit. Auch 22 Tonnen Decken und Abdeckplanen waren Teil der Hilfslieferung, ebenso wie Tausende von Bällen, Springseilen und Frisbees, denn für die durch Konflikte entwurzelten Kinder ist Spielen wichtig und tröstlich.
Ein Grossteil der Hilfsgüter wird in die Region Kanem im Westen des Landes gebracht, wo die Mangelernährung besonders ausgeprägt und der Zugang zu Wasser sehr erschwert ist. Dank Panalpinas Beitrag wird UNICEF die Wasser- und Sanitäranlagen in den Gesundheitszentren sanieren und erneuern. Diese Zentren unterstützen die Mütter und ihre Kinder mit sauberem Wasser, Hygieneförderung und der Behandlung von Mangelernährung.
«Wie bereits früher haben wir uns auch dieses Jahr dafür entschieden, dass eine Spende in Form eines Hilfsfluges für UNICEF der wertvollere Beitrag ist als Weihnachtsgeschenke für Mitarbeitende und Kunden. Auch das Ziel ist dasselbe geblieben: Menschen zu unterstützen, die nicht so viel Glück haben wie wir, besonders die Kinder», sagt Panalpinas CEO Stefan Karlen.
Bereits zum vierten Mal arbeitet Panalpina mit UNICEF zwecks Krisenbewältigung in Afrika zusammen. Im vergangenen Jahr flog Panalpina dringend benötigte Hilfsgüter nach Burundi, wo eine wiederkehrende Krise und Gewalt die Gesellschaft in Mitleidenschaft zogen. 2014 flog Panalpina im Kampf gegen Ebola lebensrettende Hilfsgüter nach Sierra Leone. 2013 brachte Panalpinas erster Hilfsflug für UNICEF dringend benötigte Güter in die Zentralafrikanische Republik.
Für den Hilfsflug nach Tschad erliess der Flughafen von Lüttich 50 Prozent der Landegebühr.
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