Gestern Nachmittag fand der erste Runde Tisch «Kinderfreundliche Gemeinden» in Liechtenstein statt. Geladen waren bereits von UNICEF Schweiz und Liechtenstein zertifizierte Gemeinden sowie solche, die sich im Prozess dazu befinden. Im Vordergrund standen der Austausch und die Vernetzung untereinander.
Am Donnerstagnachmittag fand im Rathaus Schaan in Liechtenstein der erste Runde Tisch «Kinderfreundliche Gemeinden» spezifisch für die Liechtensteiner Gemeinden statt. Hierzu lud UNICEF Schweiz und Liechtenstein zertifizierte (Eschen, Mauren und Ruggell) als auch jene Liechtensteiner Gemeinden ein, die sich aktuell im Prozess dazu befinden (Schaan, Triesen und Vaduz). Es nahmen insgesamt 13 Personen am Runden Tisch teil. Mit diesem Instrument entspricht UNICEF Schweiz und Liechtenstein zum einem dem Anliegen der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde», dass sich Gemeinden untereinander stärker vernetzen sollten, um den Austausch von Erfahrungen und guten Praxisbeispielen zu fördern. Zum anderen bekundeten auch die Gemeinden selbst Interesse daran, sich in Sachen Kinderfreundlichkeit stärker untereinander auszutauschen.
Mit der Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» bietet UNICEF Schweiz und Liechtenstein Gemeinden ein Instrument, um ihre Kinderfreundlichkeit nachhaltig zu steigern und die UN Konvention systematisch auf der kommunalen Ebene umzusetzen. Im Verlauf des Prozesses, werden die teilnehmenden Gemeinden von UNICEF als «Kinderfreundliche Gemeinde» zertifiziert.
Liechtenstein befindet sich aktuell im Staatenberichtsverfahren. Darin berichtet das jeweilige Land gegenüber dem UN-Kinderrechtsausschuss, wie es um die nationale Umsetzung der Kinderrechte steht. Zu Beginn der Veranstaltung nützte Sybille Gloor, Fachverantwortliche Kinderrechte bei UNICEF Schweiz und Liechtenstein, die Gelegenheit, um den Anwesenden die Ergebnisse des Kinderberichts und Alternativberichts vorzustellen. «Die aktive Beteiligung der Zivilgesellschaft am Staatenberichtsverfahren ist für den UN-Kinderrechtsausschuss von unschätzbarem Wert. Sie bietet eine fundamentale Gelegenheit, die Auswirkungen der staatlichen Massnahmen zur Erfüllung der Kinderrechtskonvention systematisch zu beurteilen.» Durch die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen hätten wir am dritten Berichtszyklus wir aufzeigen können, dass auch in Liechtenstein auf verschiedenen Ebenen weiterhin Handlungsbedarf bestehe. «Nicht nur muss die Partizipation von Kindern stärker gefördert, sondern auch der Schutz im familiären Umfeld besser gewährleistet werden», folgerte Sybille Gloor.
Austausch unter den Gemeinden
Im Anschluss wurde den einzelnen Gemeinde-Vertretenden die Gelegenheit geboten, sich untereinander vorzustellen und auszutauschen, mit dem Ziel, sich von Lösungsansätzen anderer Gemeinden inspirieren zu lassen und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Gemeinden zu fördern. Es folgten Gruppendiskussionen, deren Themenschwerpunkt die Partizipation von Kindern und Jugendlichen sowie die Raumentwicklung in den Gemeinden waren. Die jeweiligen Gruppen sprachen miteinander darüber, wo und inwiefern Partizipation der Kinder und Jugendlichen in ihren Gemeinden stattfindet, wie etwa in der Schule oder bei der Gestaltung des öffentlichen Raums. Darüber hinaus diskutierten die Teilnehmenden, wie die Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde» den Gemeinden bei der Steigerung ihrer Kinderfreundlichkeit geholfen hat. Der runde Tisch fand schliesslich mit einer Plenumsdiskussion sein Ende, bei der die erarbeiteten Ergebnisse ausgetauscht wurden.