Ab dem 8. November wird in Afghanistan landesweit gegen Kinderlähmung geimpft. Zum ersten Mal seit drei Jahren wird die Tür-zu-Tür-Impfkampagne auch Kinder in bisher nicht zugänglichen Gebieten erreichen. Die Taliban-Führung unterstützt das Vorhaben.
«Dank dieser Entscheidung kommen wir unserem Ziel, die Kinderlähmung auszurotten, ein grosses Stück näher», so Hervé Ludovic De Lys, UNICEF-Vertreter in Afghanistan. Im laufenden Jahr wurde in Afghanistan lediglich ein Fall der wilden Polio gemeldet. Die Wiederaufnahme der Polioimpfung ist von entscheidender Bedeutung, um ein signifikantes Wiederauftreten der Krankheit innerhalb des Landes zu verhindern und das Risiko einer grenzüberschreitenden und internationalen Übertragung zu mindern. Eine zweite landesweite Polio-Impfkampagne ist bereits für Dezember geplant. Denn mehrere Dosen der Schluckimpfung bieten den besten Schutz.
Die landesweite Impfkampagne ist das Resultat der laufenden Gespräche zwischen den Vereinten Nationen und der Taliban-Führung. Alle Parteien haben sich zudem darauf geeinigt, auch die Impfkampagnen gegen Masern und Covid-19 sofort wieder aufzunehmen.
Die Sicherheit des Gesundheitspersonals ist dabei ein zentrales Thema. Die Taliban-Führung will diese für alle im Gesundheitswesen tätigen Personen – insbesondere auch für Frauen – im ganzen Land gewährleisten. UNICEF und die WHO appellieren an die Behörden und die Verantwortlichen in den Gemeinden auf allen Ebenen, die Neutralität dieser Gesundheitsmassnahmen zu respektieren und sicherzustellen, dass Gesundheitsmitarbeiter ungehinderten Zugang zu allen Kindern haben.