90 Prozent der in Frage kommenden Bevölkerung in Bhutan sind bereits vollständig geimpft. Bis zum 31. Juli werden noch Hausbesuche für Impfungen stattfinden, somit dürfte sich die Durchimpfungsrate in den kommenden Wochen weiter erhöhen.
Innerhalb nur einer Woche konnte Bhutan mit einer beeindruckenden Massenimpfkampagne alle in Frage kommenden Personen zum zweiten Mal impfen. Dieser Erfolg ist vor allem auf die Anstrengungen zur Beschaffung des Impfstoffes als auch auf dessen Verteilung im Land, die Schulung des Gesundheitspersonals und die Sensibilisierung der Bevölkerung für die Kampagne im Vorfeld zurückzuführen.
Das Gesundheitspersonal organisierte Impfungen in Gemeindezentren, führte aber auch Hausbesuche durch, um ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen zu impfen, und unternahm lange Fussmärsche in höhere Lagen, um die nomadischen Hirten zu erreichen. Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren in den Hochrisikogebieten entlang der südlichen Grenzstädte wurden ebenfalls geimpft.
UNICEF und seine Partner konnten die Regierung dabei unterstützen, das Kühlkettensystem zur Lagerung der Impfstoffe zu stärken. Wir haben auch wichtige logistische und operative Unterstützung geleistet, um den Versand von Impfstoffen und Injektionsgeräten nach Bhutan zu beschleunigen. Dazu gehört die Organisation eines Charterflugs aus den USA für den Transport der Impfstoffe und die Beschleunigung anderer Impfstofflieferungen durch kommerzielle Flüge. Das Fachwissen von UNICEF bei der Beschaffung und Installation von acht begehbaren Kühlschränken und zwei Kühlschränken mit Ultra-Kühlkette im ganzen Land sowie die Unterstützung von Aktivitäten zur Risikokommunikation und zum Engagement in den Gemeinden waren für die Vorbereitung der schnellen Massenimpfkampagne von entscheidender Bedeutung.
Die erfolgreiche Impfkampagne in Bhutan ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Impfstoffspenden Leben schützen und retten können. Vor zwei Wochen erhielt Bhutan dank der Spenden der US-Regierung 500 000 Dosen Covid-19-Impfstoff über COVAX. Zu Beginn dieses Jahres erhielt Bhutan über COVAX auch 5 850 Dosen von Pfizer. Weitere Spenden kamen aus China, Dänemark und Indien. Weitere Impfstoffe aus Bulgarien und Kroatien sind am Dienstag in Paro gelandet.
UNICEF bittet die gut versorgten Länder dringend, weiterhin Covid-19-Impfstoffe für das Impfprogramm COVAX zu spenden. So erhalten die Länder, die mit einer schlechten Durchimpfungsrate und einem gefährlichen Anstieg der Infektionsraten zu kämpfen haben, die dringend benötigten Impfstoffe, um Leben zu retten.