Die Situation für die Flüchtlingskinder und ihre Familien auf Lesbos, ist auch zehn Monate nach dem Grossbrand in Moria nicht einfach. Trotzdem konnte UNICEF entscheidende Verbesserungen bewirken und unterstützt die griechischen Behörden zum Beispiel beim Aufbau einer nachhaltigen Wasser- und Sanitärinfrastruktur für das neue Camp.
UNICEF stellt sicher, dass alle Bewohner im neuen Lager RIC (auch «Kara Tepe» genannt) Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Anlagen, Dusch- und Waschplätzen haben. Pro Person und Tag sind rund 30 Liter Trinkwasser rund um die Uhr verfügbar. Um die Menschen im Camp bestmöglich vor Krankheiten – wie dem Coronavirus – zu schützen, sind alle Handwaschplätze mit Seife ausgerüstet. Zusammen mit den nationalen Behörden und dem Roten Kreuz, arbeitet UNICEF insbesondere daran, die Implementierung einer stabilen Wasser-, Toiletten- und Duschinfrastruktur erfolgreich abzuschliessen.
Ein weiterer Schwerpunkt von UNICEF liegt in der Bereitstellung von Bildungs-, Freizeit- und Schutzangeboten für Kinder. Das Kinder- und Familienzentrum «Tapuat», das seit den Bränden in Moria bis Anfang April als Notunterkunft genutzt wurde, hat wieder für seinen Hauptzweck, der Bereitstellung von Kinder- und Familiendienstleistungen, geöffnet und nimmt täglich Kinder aus dem temporären Lager RIC auf. Bis im im Mai konnten über 900 Kinder mit Bildungs-, Freizeit- und Schutzangeboten zur Bewältigung ihrer Traumata unterstützt werden.
Zurzeit hat die griechische Regierung die Covid-19-Beschränkungen gelockert. Das wirkt sich positiv auf den Zugang zu Bildung aus, da Schulen wieder geöffnet wurden und Flüchtlings- und Migrantenkindern der Zugang zu Bildungsangeboten auch ausserhalb der Aufnahmeeinrichtungen ermöglicht wird.
UNICEF setzt sich weiterhin unermüdlich dafür ein, dass die koordinierten Massnahmen der EU, der griechischen Regierung und der humanitären Akteure vor Ort sich an den Bestimmungen der Kinderrechtskonvention orientieren und das Wohl des Kindes jederzeit berücksichtigt wird.