Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni veröffentlicht das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) die globalen Flüchtlingszahlen – und meldet einen historischen Höchststand.
Rund 1 Prozent der Weltbevölkerung verliess im vergangenen Jahr wegen Konflikten, Verfolgung oder schweren Menschenrechtsverletzungen die Heimat. Das sind 79,5 Millionen Menschen, die Ende 2019 weltweit auf der Flucht waren – davon rund 40% Mädchen und Buben. Gegenüber dem Vorjahr zählt UNHCR fast 9 Millionen mehr Flüchtlinge – so viele wie noch nie zuvor. Die Corona-Krise dürfte die Lage im Jahr 2020 weiter verschärfen.
Der Grossteil der Flüchtlinge sind sogenannte Binnenvertriebene (45,7 Millionen), also Menschen, die innerhalb ihres Heimatlandes an einem neuen Ort unterkommen. Diejenigen, die ihr Land verlassen müssen, bekommen meist Asyl in einem Nachbarland, welches oftmals selbst arm ist. Nach Europa schafften es 2019 nicht einmal 10% derjenigen, die ins Ausland geflüchtet sind. 68% aller Vertriebenen stammen aus nur fünf Ländern: Syrien, Venezuela, Afghanistan, Südsudan und Myanmar.
Der statistische Jahresbericht «Global Trends» ist die wichtigste UNHCR-Publikation, die jedes Jahr am Weltflüchtlingstag veröffentlicht wird. Er enthält umfangreiche länderbezogene Daten zu Flüchtlingen, Binnenvertriebenen, Rückkehrern und Asylsuchenden. Die Daten stammen von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen oder werden durch UNHCR selbst erhoben.