UNICEF und seinen Partnern ist es gelungen, im Südsudan 3‘000 Kindersoldaten aus einer bewaffneten Gruppe zu befreien – das ist die grösste Demobilisierung von Kindersoldaten. Die ersten 280 Kinder wurden heute im Dorf Gumuruk im Staat Jonglei freigelassen. Im Laufe des nächsten Monates folgen die Freilassungen der anderen Kinder.
Die Kinder wurden von der South Sudan Democratic Army (SSDA) Cobra Faction – rekrutiert und sind zwischen 11 und 17 Jahre alt. Einige kämpften während vier Jahren an der Seite der SSDA und viele besuchten nie die Schule. Gesamthaft geht man davon aus, dass in den letzten Jahren 12‘000 Kinder, mehrheitlich Buben, im Südsudan rekrutiert und als Kindersoldaten missbraucht wurden.
Die 280 Kinder gaben ihre Waffen und Uniformen heute im Rahmen einer Zeremonie der südsudanesischen Abrüstungs-, Demobilisierungs- und Reintegrationskommission ab, die durch UNICEF unterstützt wurde. Auch Mitglieder der Cobra Faction wohnten der Zeremonie bei.
„Diese Kinder haben Situationen erlebt, die kein Kind je erleben sollte“, sagt Jonathan Veitch, UNICEF Repräsentant im Südsudan. „Diese Kinder benötigen jetzt dringend Unterstützung und Schutz, damit sie den Weg in ihr altes Leben zurückfinden.“
Die Kinder werden in so genannten Demobilisierungszentren betreut. Dort erhalten sie psychologische Betreuung, medizinische Versorgung, sauberes Wasser, Essen, Kleider und können zur Ruhe kommen. Sie gehen zur Schule und können an handwerklichen Trainings teilnehmen, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt einer Erwerbsarbeit nachgehen können.
UNICEF arbeitet daran, die Kinder wieder mit ihren Familien zu vereinen: Eine grosse Herausforderung in einem Land, in dem seit Dezember 2013 mehr als 1 Million Kinder innerhalb des Landes auf der Flucht sind oder in die Nachbarländer geflohen sind.
UNICEF schätzt die Kosten für die Reintegration über 24 Monate pro Kindersoldat auf 2‘330 US-Dollar. UNICEF hat von der IKEA-Foundation 1,6 Millionen Euro bekommen, doch werden weitere 10 Millionen US-Dollars benötigt, um die Kosten für die Reintegration der 3000 Kinder zu decken.