Im Rahmen des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit macht UNICEF auf die schätzungsweise 120 Millionen Kinder im Alter zwischen 5 und 14 Jahren aufmerksam, die arbeiten müssen, um ihre Familie mit zu unterstützen.
Der Hauptgrund für Kinderarbeit ist die erdrückende Armut, die Kinder zum Ausführen von nicht altersgerechter Arbeit zwingt. Diese massive Belastung verunmöglicht es den Kindern, der Armut zu entkommen. Denn anstatt zur Schule zu gehen und somit aus dem Armuts-Karussell abspringen zu können, müssen sie während Stunden harte körperliche Arbeit auf den Feldern leisten, unter gefährlichen Bedingungen im Bergbau arbeiten, Fussbälle nähen oder sie werden als unbezahlte Haushaltshilfen verdingt.
Nicht jede Kinderarbeit ist schlecht
Mit «ein bisschen helfen» hat Kinderarbeit nichts zu tun. Helfen und Verantwortung übernehmen kann für die körperliche und geistige Entwicklung eines Kindes förderlich sein – wenn dabei Schulbildung, Entwicklung und Erholung nicht beeinträchtigt werden. Zudem
ist die tägliche Mitarbeit der Kinder für viele Familien eine Notwendigkeit, um zu überleben.
Wo aber unmenschliche Bedingungen und gesundheitliche Gefahren das Leben von Kindern bedrohen, muss die Kinderarbeit gestoppt werden. UNICEF unterscheidet daher zwischen sinnvollen und gefährlichen bzw. ausbeuterischen Tätigkeiten.
Der neuste Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation ILO zeigt, dass die Anzahl von Kindern, die in der Kinderarbeit gefangen sind, seit dem Jahr 2000 um einen Drittel gesunken ist. Trotzdem arbeitet weltweit fast eines von sechs Kindern zwischen 5 und 14 Jahren mehr, als unter «ein bisschen helfen» fällt.
UNICEF Programme setzten auf verschiedenen Ebenen an
Eine Kombination aus Bildung, Unterstützung von armutsbetroffenen Familien und Gesetzesveränderungen können helfen, die schlimmsten Folgen von Kinderarbeit zu lindern. UNICEF räumt der Bildung erste Priorität ein um zu verhindern, dass aus Kinderarbeitern später Erwachsene werden, die den Launen des Marktes ebenso hilflos ausgesetzt sind wie ihre Eltern. Doch auch im Bereich der Gesetzesveränderungen konnte UNICEF wichtige Durchbrüche erlangen.