Ein Fünftel aller irakischen Kinder ist unmittelbar von Gewalt und Tod bedroht. Ein Drittel ist auf humanitäre Hilfe angewiesen. Ein neuer UNICEF Bericht zeigt die katastrophalen Folgen des Konflikts für das Leben der Kinder.
Der Konflikt im Irak eskaliert weiter. Mittlerweile sind 3,6 Millionen Kinder – ein Fünftel aller Kinder im Land – unmittelbar bedroht: von Verletzung und Tod, von sexueller Gewalt, Menschenraub und der Rekrutierung als Kindersoldaten. Zu diesem Schluss kommt der neue UNICEF Bericht «A Heavy Price for Children: Violence Destroys Childhoods in Iraq», der heute veröffentlicht wurde.
Der Bericht dokumentiert den Umfang und die Komplexität der humanitären Krise in diesem Land, das von fast vier Jahrzehnten Konflikt, Unsicherheit und Vernachlässigung geprägt ist. 4,7 Millionen Kinder sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die militärischen Operationen in Falludscha und Mossul haben die Bedingungen in den letzten Wochen für viele Familien weiter verschlechtert. Seit 2014 mussten über 1,5 Millionen Kinder ihr Zuhause verlassen und flüchten – oft gleich mehrmals. Knapp ein Fünftel aller Schulen wurde geschlossen, fast 3,5 Millionen Kinder im Schulalter erhalten keinen Unterricht.
«Die Kinder im Irak stehen in der Schusslinie und werden wiederholt und erbarmungslos ins Visier genommen», sagt Peter Hawkins, Vertreter von UNICEF im Irak. «Wir appellieren an alle Parteien, sich zurückzuhalten und die Kinder zu respektieren und zu schützen. Wir müssen diesen Kindern helfen, sich von den Schrecken des Kriegs zu erholen, und damit zu einem friedlicheren und wohlhabenderen Irak beitragen.»
UNICEF und ihre Partner arbeiten im Irak unter extrem schwierigen Bedingungen. Hinzu kommt, dass die Ressourcen knapp werden und bereits Hilfeleistungen gekürzt werden müssen. UNICEF ruft daher dringend zu weiteren Spenden auf.