In den ersten beiden Wochen dieses Jahres sind in Syrien über 30 Kinder getötet worden. Hunderttausende sind nach wie vor in belagerten Regionen eingeschlossen, zu denen humanitäre Helfer keinen oder nur stark eingeschränkten Zugang haben.
Im syrischen Ost-Ghouta eskaliert die Gewalt. Allein in den ersten zwei Wochen dieses Jahres kamen bei Kampfhandlungen über 30 Kinder ums Leben. Auch in Idlib, im Nordwesten des Landes, wurden innerhalb von wenigen Wochen Dutzende von Kindern und Frauen verletzt oder getötet, schätzungsweise 100 000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen.
Ost-Ghouta steht bereits seit 2013 unter Belagerung und ist praktisch abgeriegelt. Vermutlich leben noch etwa 200 000 Kinder in der Region. Hilfslieferungen werden nur selten durchgelassen, die wenigen Augenzeugen berichten von unvorstellbarem Leid. In den letzten Tagen wurden zwei der wenigen noch einigermassen funktionsfähigen Gesundheitszentren angegriffen. In Idlib musste das Frauen- und Kinderspital den Betrieb einstellen, nachdem bei drei aufeinanderfolgenden Angriffen mehrere Menschen getötet worden waren.
«Wir müssen die notleidenden Kinder dringend und ohne Einschränkungen erreichen können, wo immer sie sich befinden», fordert Fran Equiza, Vertreter von UNICEF in Syrien. «Es liegt in der Hand der verschiedenen Konfliktparteien, den humanitären Helfern sofort Zugang zu ermöglichen.»
Das vergangene Jahr hatte noch mit einem Hoffnungsschimmer geendet: 17 Kinder, die dringend medizinische Hilfe benötigten, konnten aus Ost-Ghouta evakuiert werden. Doch weitere 120 warten bis heute vergeblich auf ihre Rettung.
«Was braucht es, damit die Welt diesen Krieg gegen die Kinder in Syrien beendet?», fragt Fran Equiza. «Wann werden die Kriegsparteien erkennen, dass sie, indem sie Kinder töten, auch die Zukunft Syriens töten?»