Statement von UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore
«Der von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Pakt für Migration und Asyl bietet die einmalige Gelegenheit, den Rechten von geflüchteten und migrierten Kindern in der europäischen Migrations- und Asylgesetzgebung und -politik Vorrang einzuräumen und die unmenschlichen Bedingungen und Systemfehler in der Migrations- und Asylpolitik anzugehen. UNICEF steht bereit, die EU-Mitgliedstaaten und die Institutionen der EU dabei zu unterstützen, die im Pakt genannten spezifischen Vorkehrungen zum Schutz der Kinder umzusetzen.
Geflüchtete und migrierte Kinder, die vor bitterer Armut, Konflikten und unvorstellbaren Gräueltaten geflohen sind, haben ein Recht darauf, in Sicherheit zu leben und ihr volles Potenzial zu entfalten. Die Kinder erwarten von den europäischen Staats- und Regierungschefs, dass sie diese Chance nutzen, um die Asyl- und Aufnahmesysteme zu stärken und die Migration sowie die Grenzen auf eine menschliche Weise zu managen, die ihre Rechte wahrt, so wie sie in der UN-Kinderrechtskonvention verankert sind.
Die jüngsten, verheerenden Brände in Moria haben verdeutlicht, dass das bestehende System überfordert und untragbar ist. UNICEF begrüßt daher, dass geflüchteten und migrierten Kindern besonderer Schutz gewährt werden soll, unabhängig davon, ob sie alleine oder gemeinsam mit ihren Familien unterwegs sind. Angemessene Schutzvorkehrungen und Verfahren für Kinder, verbunden mit einem fairen und wirksamen Schutzsystem, das sich an den Rechten von Kindern auf entsprechende Unterstützung orientiert, müssen nun in die Tat umgesetzt werden.
UNICEF steht bereit, mit Regierungen sowie nationalen und internationalen Partnern zusammenzuarbeiten, um insbesondere die Länder, die viele geflüchtete und migrierte Menschen aufnehmen, zu unterstützen, damit jedes Kind die Möglichkeit erhält, sein volles Potenzial zu entfalten. Denn jedes Kind ist ein Kind.»