Panalpina transportiert kostenlos 70 Tonnen Hilfsgüter für UNICEF in den Südsudan

Der jahrelange Bürgerkrieg im Südsudan hat über 4 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. 1,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind stark mangelernährt. Der Bedarf an Hilfsgütern ist immens. Deshalb spendet Panalpina zum 6. Mal in Folge einen Flug und transportiert rund 70 Tonnen lebenswichtige Güter und Ausrüstung in den Südsudan.

South Sudan 2018
© UNICEF/UN0231858/Njiokiktjien VII Photo

2,6 Millionen Kinder in den Krieg hineingeboren

Der bewaffnete Konflikt im Südsudan ist ein vergessener Krieg. Hier, im Westen. Für die Menschen im Südsudan beherrscht jedoch das Ausmass des zerstörerischen, jahrelangen Konflikts ihren Alltag. Das Leid ist allgegenwärtig. 2,6 Millionen Kinder wurden in den Krieg hineingeboren. Rund 4,4 Millionen Menschen wissen heute nicht, wovon sie sich morgen ernähren sollen. Das entspricht fast 40 Prozent der gesamten Bevölkerung. Entsprechend kritisch ist auch die Situation in den Schulen: Der Südsudan hat inzwischen den weltweit höchsten Anteil an Kindern, die keine Schule besuchen. 2,2 Millionen Kinder erhalten keine Ausbildung. Mittlerweile keimt aber trotz der sehr schwierigen Lage Hoffnung auf. Tim Irwin, Kommunikationschef von UNICEF Südsudan, zeigt sich verhalten optimistisch: «Das im August 2018 unterzeichnete Friedensabkommen gibt uns Anlass zur Hoffnung, dass die Kinder im Südsudan ihre Kindheit wiederaufnehmen und sich auf eine bessere Zukunft freuen können. Doch die jahrelangen Konflikte haben einen enormen Tribut gefordert, und die humanitären Bedürfnisse sind nach wie vor massiv.»

Kostenloser Flugtransport durch Panalpina

Das Schweizer Transport- und Logistikunternehmen Panalpina unterstützt UNICEF bereits zum 6. Mal mit einem kostenlosen Flug in eine Krisenregion. «Das Engagement von Panalpina ist beispielslos», bedankt sich Hans Künzle, Präsident von UNICEF Schweiz und Liechtenstein. «Das weltweite Leid wird täglich grösser. Wir sind auf die grosszügige Unterstützung von Unternehmen wie Panalpina angewiesen, um den enormen Bedarf an lebensnotwendigen Hilfsgütern nur annährend decken zu können. Wir danken Panalpina sehr für ihr Engagement, diese Güter gratis zu transportieren.» In diesem Jahr werden fast 70 Tonnen lebenswichtige Güter und Ausrüstung von Belgien nach Uganda geflogen. «Aus technischen Gründen landet das Flugzeug in Entebbe, Uganda», erklärt Tim Irwin von UNICEF Südsudan. «Die ganze Ladung wird in der Folge auf der Strasse in den Südsudan transportiert. Wir nutzen die bevorstehende Trockenzeit, wenn unbefestigte Strassen befahrbar sind, und verteilen das Transportgut schliesslich im ganzen Land.»

Mit an Bord: Standardisierte Gesundheitspakete «IEHK» der WHO

Die transportierten Hilfsgüter umfassen dieses Jahr nebst Unterrichtsmaterialien für Schulen auch Ausrüstungen für Hebammen, Reanimations-Equipment und «Interagency Emergency Health Kits 2017». Dieses standardisierte Gesundheitspaket mit Medikamenten und medizinischer Versorgung deckt den unterschiedlichen Gesundheitsbedarf bei humanitären Notfällen und Katastrophen. Das «Kit» stellt eine schnelle, zuverlässige und erschwingliche Lieferung von essentiellen Medikamenten für 10 000 Menschen für 3 Monate sicher. Agenturen der Vereinten Nationen wie UNICEF, Nichtregierungsorganisationen und nationale Regierungen verwenden dieses Paket. Der Inhalt wird stets optimiert. Mit seiner aktuellen 4. Ausgabe berücksichtigt es seit 2017 auch den Bedarf an psychosozialer Versorgung in Notfallsituationen und die besonderen Bedürfnisse von Kindern.

UNICEF Schweiz und Liechtenstein ruft zu weiteren Spenden auf

Die Ernährungssituation im Südsudan ist in vielen Gebieten nach wie vor kritisch: Rund 1,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren sind stark mangelernährt. «Wir wissen, dass, wenn wir schwer unterernährte Kinder erreichen und behandeln können, wir Leben retten», sagt Irwin. «Mehr als 80 Prozent der behandelten Kinder erholen sich, was es umso dringender macht, dass wir Zugang zu denjenigen haben, die durch die Kämpfe am meisten gelitten haben.» Weitere Hilfe wird dringend benötigt. UNICEF Schweiz und Liechtenstein ruft deshalb zu weiteren Spenden für die Kinder im Südsudan auf.

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Jürg Keim
Mediensprecher
UNICEF Schweiz und Liechtenstein
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