Durch die Initiative «90 Minutes for Hope» der European Club Association (ECA) haben europäische Fussballclubs 1,3 Millionen Euro für Kinder auf der Flucht gesammelt. Die Spendengelder kommen den Hilfeleistungen von Save the Children und UNICEF in der europäischen Kinderflüchtlingskrise zugute.
Als Teil einer Initiative namens «90 Minutes for Hope» hat die European Club Association alle Teilnehmer der Gruppenphase der 2015/16 UEFA Champions League und der UEFA Europa League darum gebeten, pro verkauftem Ticket ihres ersten europäischen Heimspiels einen Euro zu spenden. Die europaweite Kampagne der ECA involviert Clubs über den gesamten Kontinent hinweg und ist die erste ihrer Art. Sie ergänzt die zahlreichen Projekte, welche Clubs bereits individuell auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene umsetzen. Die Initiative hat Spendeneinnahmen in der Höhe von 1,3 Millionen Euro generiert. Das Geld kommt den Hilfeleistungen von Save the Children und UNICEF in der europäischen Flüchtlingskrise zugute.
Kinder und Familien schlafen unter freiem Himmel – sogar im Winter
Derzeit erleben wir die grösste Flüchtlingskrise aller Zeiten. Mehr als 870 000 Flüchtlinge sind allein seit Anfang Jahr in Europa angekommen. 20% von ihnen sind Kinder – Kinder, die von ihrer langen und gefährlichen Flucht tief verstört sind und die manchmal ganz alleine in Europa ankommen. Viele europäische Länder, wo jeden Tag Tausende Flüchtlinge ankommen, brauchen dringend Hilfe, um diesen Menschen Unterkunft, Betreuung und Schutz bieten zu können. Empfangszentren sind überfüllt, was Familien dazu zwingt, unter freiem Himmel oder in dünnen Zelten und unfertigen Gebäuden zu übernachten. Die sanitären Bedingungen sind prekär, die Gefahr für Infektionskrankheiten ist gerade für schwangere Frauen und Neugeborene sehr hoch. Mit dem Einsetzen des Winters verschlechtert sich die Situation für Flüchtlinge noch.
ECA Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge kommentiert die aktuelle Flüchtlingskrise wie folgt:
«Als wichtiger Akteur innerhalb der Gesellschaft können wir unsere Augen nicht vor den dramatischen Szenen verschliessen, die sich derzeit abspielen und die das Leben unzähliger Kinder betreffen. Wir sind stolz darauf, dass sich viele europäische Clubs an unserer «90 Minutes for Hope» Initiative beteiligen und freuen uns, das gesammelte Geld an Save the Children und UNICEF zu spenden, zwei Organisationen, die sich unermüdlich für verzweifelte Flüchtlingskinder und ihre Familien in Europa einsetzen.»
Save the Children und UNICEF schätzen den Einsatz der europäischen Clubs sehr. Dadurch können die beiden Organisationen noch mehr notleidende Kinder mit Hilfe erreichen. Save the Children und UNICEF setzen die Spendengelder in Programme für Flüchtlingskinder in Transit- wie auch in Zielländern in Europa ein. Die Hilfeleistungen umfassen unter anderem:
- Verteilung von Hilfsgütern für den Winter, wie zum Beispiel Decken und Winterkleidern (während gleichzeitig der Schutz für Kinder und ihre Familien auf der Flucht verbessert wird)
- Aufbau kinderfreundlicher Räume, wo Flüchtlingskinder bei Spiel-, Freizeit- und Bildungsaktivitäten bis zu einem gewissen Grad zur Normalität zurückkehren können
- Aufbau spezieller Schutzräume für unbegleitete Minderjährige und für Mütter und deren Kinder
- Verteilung spezieller Sets zur persönlichen Hygiene und zu Versorgung für Neugeborene für Mütter und ihre Babys
- Wasser- und Sanitärversorgung in Empfangszentren sicherstellen und Sensibilisierungsarbeit zu Gesundheitsthemen leisten
- Psychologische Betreuung, medizinische und rechtliche Hilfe
- Technische Unterstützung, um Familienzusammenführungen zu ermöglichen und dabei das Kindeswohl zu beachten
- Aus- und Weiterbildung sowie technische Unterstützung für humanitäre Helfer, u.a. Gesundheitshelfer, Sozialarbeiter, NGO Personal etc.
Hinweise an die Redaktionen:
- Das gemeinsame Kampagnenvisual kann hier heruntergeladen werden: Visual
- Fotos zur europäischen Flüchtlingskrise stehen hier zur Verfügung: Fotos
- Fragen & Antworten zur europäischen Flüchtlingskrise, ihren Ursachen und Konsequenzen: Fragen & Antworten
- Fragen & Antworten zu «90 Minutes for Hope»: Fragen & Antworten
- Seit Anfang 2015 haben mehr als 870 000 Menschen das Mittelmeer überquert. 20% davon Kinder. Mehr als 3 500 Menschen sind bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder verschollen.
- 730 000 Flüchtlinge sind in Griechenland angekommen, weitere 140 000 an den italienischen Küsten.
- Länder wie Serbien, Mazedonien und Kroatien auf der sogenannten Balkanroute sehen sich jeden Tag mit Tausenden Menschen auf der Durchreise konfrontiert. Empfangszentren sind komplett überfüllt; die prekären sanitären Bedingungen und der Mangel an Unterkünften sowie genügend Nahrung sind besonders gefährlich für schwangere Frauen und Neugeborene.
- Die Bedingungen für Flüchtlinge in Europa werden mit dem Einsetzen des Winters noch schwieriger. Starke Regenfälle und kältere Temperaturen, insbesondere in der Nacht, fordern ihren Preis, vor allem bei Familien, die gezwungen sind, draussen zu übernachten.
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