Zum Welternährungstag zeigen wir Ihnen die Lösung

Anstatt hungernder Kinder, zeigen wir Ihnen die Lösung

News Oct 2014

Anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober ruft UNICEF zum Kampf gegen lebensgefährliche Mangelernährung bei Kindern auf. UNICEF setzt sich mit innovativen Lösungen für unter- und mangelernährte Kinder ein. Denn weltweit sind 165 Millionen Kinder wegen «verstecktem Hunger» unterentwickelt und deshalb auf Hilfe angewiesen, beispielsweise auf therapeutische Spezialnahrung wie Erdnusspaste (Plumpy’Nut®).

Unterentwicklung beginnt viel früher als bisher angenommen: In den ersten zwei Lebensjahren, die Schwangerschaft mit eingerechnet, reifen Gehirn und Nervensystem. Sie reagieren in dieser Zeit höchst sensibel auf Unterversorgung. Die Folgen sind irreversibel, die Schäden später nicht zu heilen und das Wachstum lässt sich nicht mehr aufholen. Diese neuen Erkenntnisse zeigen eindringlich, dass eine optimale Ernährung für Kinder – und auch ihre Mütter während der Schwangerschaft – über einen gesunden Lebensstart entscheidet. Man weiss heute: Gesunde Ernährung in den ersten 1000 Tagen ist der Schlüssel zur Entfaltung des vollen Potentials eines Kindes. Fast jedes vierte Kind in diesem Alter leidet unter solchem „versteckten Hunger“. Die Mädchen und Jungen sind meist in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung beeinträchtigt. Schätzungsweise 20 Millionen Kinder sind so schwer mangelernährt, dass ihr Leben in Gefahr ist.

UNICEF reagiert auf drängende Probleme mit wirksamen Lösungen. So konnte zum Beispiel in Indien, wo 60 Millionen Kinder unterentwickelt sind, im Teilstaat Maharashtra die Rate der betroffenen Kinder unter zwei Jahren innerhalb von sechs Jahren von 39 Prozent auf 23 Prozent (2012) gesenkt werden: dank Ausbildung und besserem Zugang zu Gesundheitsleistungen.

UNICEF ist weltweit der Hauptlieferant von Plumpy’Nut®, der hochwirksamen Paste aus Erdnüssen, Öl, Zucker, Vitaminen, Mineralstoffen. Mangelernährte Kinder benötigen eine rund 4-wöchige Behandlung, um wieder Nahrung aufnehmen zu können – schwer mangelernährte Kinder sind rund 6 Wochen auf die Spezialnahrung angewiesen. Allein 2012 konnten rund 320 Millionen Päckchen mit je 500 Kalorien akut mangelernährten Kindern zur Verfügung gestellt werden.

Besonders schlimm ist die Situation aktuell im Südsudan. Weitgehend unbemerkt von der Weltöffentlichkeit leiden dort nach Schätzungen von UNICEF rund 235'000 Mädchen und Buben unter fünf Jahren an schwerer akuter Mangelernährung. Ohne eine schnelle  therapeutische Hilfe könnten 50'000 Kinder bis Ende des Jahres sterben. Seit dem Ausbruch des  Konflikts im Dezember 2013 hat sich die Zahl der lebensgefährlich mangelernährten Kinder in Südsudan mehr als verdoppelt. UNICEF und das Welternährungsprogramm sind vor Ort, registrieren Hilfsbedürftige und versorgen Flüchtlinge in schwer zugänglichen Regionen mit Nahrungsmitteln und anderen Hilfsgütern aus der Luft. Gemeinsam mit seinen Partnern hat UNICEF seit April mehr als 55'000 Kinder unter fünf Jahren wegen lebensbedrohlicher Mangelernährung unter anderem mit Spezialmilch oder angereicherter Erdnusspaste behandelt.


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