Zum Welt-Aids-Tag 2016

Bis 2030 werden neue HIV-Infektionen bei Jugendlichen um fast 60 Prozent zunehmen, wenn keine weiteren Fortschritte in der Prävention mehr erzielt werden. Anlässlich des Welt-Aids-Tags warnt UNICEF davor, die Anstrengungen im Kampf gegen Aids zu vernachlässigen.

Aids 2016

Wenn die Fortschritte in der Bekämpfung von HIV-Infektionen bei Jugendlichen zum Stillstand kommen, werden sich im Jahr 2030 fast 400 000 junge Menschen mit dem Virus infizieren – gegenüber 250 000 im Jahr 2015. Zu diesem Ergebnis kommt ein neuer Bericht von UNICEF, der heute veröffentlicht wurde.

«Die Welt hat enorme Fortschritte gemacht in der globalen Anstrengung, Aids zu beenden. Doch der Kampf ist noch lange nicht vorbei – vor allem für Kinder und Jugendliche», sagt UNICEF Direktor Anthony Lake. «Alle zwei Minuten wird ein weiterer junger Mensch – mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Mädchen – mit HIV infiziert. Wenn wir Aids beenden wollen, müssen wir uns der Dringlichkeit wieder bewusst werden, die dieses Thema verdient – und unsere Anstrengungen verdoppeln, um jedes Kind und jeden Heranwachsenden zu erreichen.»

Aids ist nach wie vor eine der Hauptursachen für den Tod von Jugendlichen. Im Jahr 2015 starben 41 000 junge Menschen zwischen 10 und 19 Jahren an der Krankheit.

Der Bericht «For Every Child, End AIDS» schlägt Strategien vor, um die Prävention und die Behandlung von bereits infizierten Jugendlichen zu verbessern. Dazu zählen:

  • Investitionen in neue, auch lokal gewachsene Lösungen
  • Verbesserung der Datenerhebung
  • Bekämpfung von geschlechterspezifischer Diskriminierung einschliesslich Gewalt und Stigmatisierung
  • Priorisierung der Prävention unter anderem durch finanzielle Unterstützung und umfassenden Sexualunterricht

Weltweit lebten im Jahr 2015 fast 2 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren mit HIV. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara, die am stärksten von Aids betroffen sind, waren drei von vier neu infizierten 15- bis 19-Jährigen Mädchen.

Weitere Ergebnisse des Berichts sind:

  • Bemerkenswerte Fortschritte wurden im Hinblick auf die Übertragung des Virus von Müttern auf Neugeborene erzielt. Weltweit konnten zwischen 2000 und 2015 1,6 Millionen Neuinfektionen bei Kindern verhindert werden.
  • 1,1 Millionen Kinder, Jugendliche und Frauen wurden 2015 neu infiziert.
  • HIV-positive Babys und Kleinkinder unter vier Jahren haben das grösste Risiko, an Aids zu sterben. Sie werden oft zu spät diagnostiziert und behandelt. Nur die Hälfte der Babys, die von HIV-positiven Müttern geboren werden, erhalten innerhalb von zwei Monaten einen Test. Bis sie behandelt werden, sind die Kinder in Afrika südlich der Sahara durchschnittlich fast vier Jahre alt.

Trotz der bemerkenswerten Erfolge sowohl bei der Bekämpfung von Neuinfektionen wie auch bei der Vermeidung von Aids-bedingten Todesfällen geht die Finanzierung für den Kampf gegen Aids seit 2004 zurück.


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